Letztes

Flüsternd vermacht er den Freunden, was nicht zu erben ist. Zu verteilen ist nur eines noch: Fleisch und Blut, die morgen nicht mehr lebendig sein werden.

Die letzte Rechnung ist an dieser Stelle noch nicht einmal überschlagen, aber schon schaltet die Angst das Neonlicht ein über denen am Tisch.

Das Brot wird von nervösen Händen zerkrümelt, der Wein aus den zu schnell geleerten Gläsern rinnt über den Rand. Die letzte Zigarette dreht sich zwischen seinen Fingern. Es lacht einer mit schwerer Zunge, knöpft das Hemd auf und bietet der Täuschung die Brust. Und einer schüttelt den Kopf zu allem, was gesprochen wird, und wiegt sich hin und her. Der dritte dreht sich weg und reißt geschäftig welke Blätter aus den Töpfen auf der Fensterbank.

Und Du schaust zu ihrem Tisch und siehst dort nichts als goldene Kerzen: Wie flackern sie Dir so mild!