Am grünen Steinwall kurz nach Mitternacht,
wo runde, ungesunde Bögen angespannt
und mutlos um ihr Unverständnis bangen,
sitz’ ich mit meinem Ungemach: den Pokémons,
dem Unterwassermann und tausend Leiden.
Als hätte sich ein Dichter hier was ausgedacht,
als wäre ich im Kopf längst weggerannt,
als könnte mich ja keiner fangen.
Na, und sonst?
So manches mal bleibt eben nichts als Bleiben.
Monat: September 2016
b
fließen stimmen den abhang der zeit hinab drängt gedankenschutt zu tal im netz der landschaft verfangen sich die letzten flüssigkristalle einer früheren epoche geh ich den weg der monde und gestirne sind sanduhren gefüllt mit falterstaub erinnerungen einsamkeiten schwarze löcher bleibst du bleibe ich stehen staunen wir fülle ich noch einmal die zeit mit moränen rotkehlchen gesängen stille stille so groß wie zwei karseen im winter so weit die arme reichen die hände begreifen deinen leib unter schnee den amselleib lass die haut blühen im frühling mit den himmelsschlüsseln buschwindrosen auf rabatten zwischen kieswegen und mauern zählen wir magnetisch im schwerefeld der liebe 21 22 23 schatten legen sich neben uns durchschnitten von einem strom aus stimmen können wir durch glas gehen mit den zugvögeln kehren die raketen zurück die flakgeschütze landminen kindersoldaten in aussichtslosen stellungen an einem abhang reicht weit der blick über nomadenzelte |
nein/eleven/fifteen
wie babylon gestürzt, die herrschend türme,
sah ich das einst vor 15 dieser jahren.
es war, als wär’ das ende der gewürme
aus himmlischem der heere finstrest scharen.
ich war damals auf seiten attentäter,
dem letzen allah.ruf, dem sehr verbunden.
doch wusste ich, als davon vielmehr später
die nachricht sich verdichtet und bekunden
war „ground zero“, wie ich ihn erdichtet,
ein schmerz, verheerung und das schlimme grauen.
ich wusste, wo ein schwarzes sich belichtet,
und war in babylon, im turm, vertrauen,
dass sich ein sturz und ebenso erhebt,
was stirbt, sich umso grausamst wied’ erlebt.