gesang sieben

legten sich landschaften über die schönheit
wie stimmen über das gras
und staunende nebelbänke in den wald
floh eine kuckuckslichtnelke
deinen namen auf den lippen
kuckucksknabenkraut
trugen gebirge schwere auf deinen mund
legte sich ein murmelndes und trauriges meer
sprachst du mit den scheuen füchsen
und botest gesänge zum tausch gegen schatten

ein mammut überlebte
im permafrost wurde es besungen
bis in unsere zeit
eiskalt
kamen in zottigen gewändern
dichter und großwildjäger
in die bärlappwälder flohen die fasane
die automobile vom nahen golfplatz
erlaubten einen geordneten rückzug
ergriffen uns staubwolken aus pastell
schnitzten wir gedankengänge und gesänge
stiegen aus flatternden flüssen
erinnerungen

plötzlich war es wieder da
dieses gefühl der verlorenheit und ohnmacht
über das delta und die alte kaiserstadt
zogen libellenschwärme
in ihren leibern saßen reiter mit maschinengewehren
voraus gegangen war eine entlaubungsaktion
der wald hatte seine gedichte für immer verloren

Jenseits der Tage

kein Koffer mehr für mich allein

kein Platz unter den Lampions
beim Sommerfest
der Brüder und Schwestern

verloren die Lichtjahre zwischen den Galaxien

das Zittern von Mozarts Taktstock
im Ballon über dem bunten Gestein der Wüste
hat sich gelegt

niemand, der die Tür vor oder hinter mir schließt

dass ich nur wiederfände
am Eingang des Abgrunds
den Geschmack von Brot und Wein

Du bist frei

Kein Engel birgt dich unter seinen Schwingen
An keines Gottes Seite wirst du sitzen
In keine Hölle jemals stürzen
Du bist frei

Ein Affe mit Feuerwaffe
Hättest dir längst den Kopf zerschossen
Ohne den Wahn dass einer mit Flügeln
Dich trüge aus dir heraus

Stare auf dem Zug nach Süden
Machen Rast in deiner Allee
Überziehen die Stämme mit Stukkaturen
Metaphern für nichts